Wie bei allen Fragen "Ab wann ..." muss man auch hier wieder sagen, dass es sehr stark vom individuellen physischen und psychischen Entwicklungsstand des Kindes abhängt, wann man ihm einen sicheren Umgang mit der Treppe zutrauen kann.
Für alle Kinder gelten grundlegende entwicklungspsychologische Apekte, die gerade auch auf der Treppe zum Risiko werden können:
- der Körperschwerpunkt: Beim kleineren Kind ist der Kopf im Verhältnis zum Körper größer und schwerer als bei Erwachsenen. Kleinkinder verlieren daher leichter die Balance, schwanken, stolpern, stürzen.
- die Koordination von Sehen und Motorik: Kleinkinder schauen nur in die Richtung, in die sie sich bewegen. Wendet ein Kleinkind den Kopf z. B. nach links, bewegt es sich auch nach links.
- die Konzentrations- und die Ausdauerfähigkeit: Sie sind beim kleinen Kind noch nicht weit ausgebaut. Es lässt sich extrem leicht ablenken und "vergisst" dann begonnene Tätigkeiten und die damit verbundenen Instruktionen.
Wir raten daher dazu, eher vorsichtig zu sein, ehe man das Kind mit der Treppe allein lässt.
Wichtige Tipps:
- Hinaufklettern und vor allem (!) Hinunterklettern auf allen Vieren sind der Einstieg und sollten mit dem Kind immer wieder geübt werden.
- Feste Regeln dazu vermitteln und immer wieder wiederholen.
- Das rückwärtige Hinunterklettern sollte länger beibehalten werden, bis eine sehr gute Stand- und Laufsicherheit beim Kind ausgebildet ist.
- Bei gerade verlaufender Treppe mit gleichmäßigen Stufen immer am Geländer festhalten.
- Bei Treppen mit Richtungsänderung oder gar Wendeltreppe immer auf der Seite gehen, wo die Stufen am breitesten sind.
- Gegebenfalls einen zusätzlichen Kordel-Handlauf in angemessener Kinderhöhe an der Wand anbringen.
- Die Treppe weiterhin mit Treppenschutzgittern sichern, wenn eine direkte Aufsicht durch einen Erwachsenen nicht gegeben ist.
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Lis Dammann FORUM KINDERSICHERHEIT forum@kindersicherheit.de
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