Alina hat geschrieben:
Am besten ist doch beides: Aufpassen und dazu den Helm tragen. Warum sprechen sie gegen den Helm? Wenn die Kinder ihn wie selbstverstÀndlich tragen ist das doch toll. Ich bin froh, dass meine Tochter das so macht.
Helm auf, eine Rund Bobbycar, Helm ab, eine Runde klettern, Helm auf, noch eine Runde Bobbycar - ach nee, doch nicht, lieber etwas anderes, also Helm ab ... Das macht nicht wirklich SpaĂ.
Was mich stört: Fortbewegung auf RĂ€dern wird per se als gefĂ€hrlich dargestellt. So gefĂ€hrlich, dass man Schutzkleidung tragen sollte. Andere TĂ€tigkeiten, die in der Unfallstatistik als Ursache von Kopfverletzungen viel weiter oben stehen, werden selbstverstĂ€ndlich ohne Schutzkleidung ausgefĂŒhrt. Meine Kinder sind öfter eine Treppe herunter- oder auch heraufgefallen und haben sich dabei dicke Beulen am Kopf geholt als bei der Fortbewegung auf RĂ€dern. Die Kinder sind ĂŒbrigens tĂ€glich auf RĂ€dern unterwegs, frĂŒher auf Bobbycar und Laufrad, heute auf Fahrrad und Rollschuhen. Es ist aber noch niemand auf die Idee gekommen, beim Treppensteigen einen Helm zu fordern. Die Hannelore-Kohl-Stifung z.B. nennt in ihrem Jahresbericht 2004 diese Zahlen: Ursachen fĂŒr schwere SchĂ€del-Hirn-Verletzungen
- 26 % der FĂ€lle als PKW-Insasse
- 14 % in der Freizeit
- 39 Prozent als Krankheitsfolge
- 1 % als Fahrradfahrer oder FuĂgĂ€nger
Also warum soll man ausgerechnet bei einer der ungefĂ€hrlichsten TĂ€tigkeiten einen Helm tragen, wĂ€hrend andere, gefĂ€hrlichere TĂ€tigkeiten auĂen vor bleiben? Diese Frage habe ich auch schon Frau Haase gestellt (s.o.). Einer Antwort darauf ist sie ausgewichen.
Was dazu kommt: Noch niemand konnte die Wirksamkeit von Fahrradhelmen wirklich belegen. NatĂŒrlich, ein Fahrradhelm mag eine Beule am Kopf oder vielleicht auch eine Platzwunde verhindern. Aber um solche Bagatellverletzungen kann es ja nicht gehen. Aufgeschlagene Knie, geschĂŒrfte HĂ€nde etc., also Ă€uĂerliche Verletzungen gehören zum TagesgeschĂ€ft von Kindern. Es geht um die wirklich schweren Verletzungen. Wenn Helme vor schweren Kopfverletzungen schĂŒtzen wĂŒrden, mĂŒssten unter den kopfverletzten Radfahrern im Krankenhaus weniger deutlich weniger HelmtrĂ€ger sein als es der Helmtragequote entsprechen wĂŒrde. Dem ist aber nicht so. Das habe ich schon weiter oben festgestellt. Frau Haase hat - trotz Nachfrage - diese Frage noch nicht beantwortet. Wenn sie es könnte, hĂ€tte sie es bestimmt getan. Aber sie schweigt dazu.