Mein Kind (21 Monate) ist im Kindergarten vom Klettergerüst (aus Seilen) gestürzt.
Die Erzieherin meinte, das Kind ist schon soweit entwickelt, dass es selbst klettern kann, ohne Hilfe.
Ich bin anderer Meinung.
Wie verhalte ich mich richtig - am Klettergerüst festhalten? Oder alleine klettern lassen?

Danke!

Klettern können und wollen Kinder schon sehr früh. Aber es kommt natürlich auf die Rahmenbedingungen an, ob es ein förderliches oder ein gefährliches Klettern ist. Kleine Kinder überschauen das noch nicht; daher kommt es in dieser Altersphase auch zu vielen Sturzunfällen.

Ein Kind, das noch unter zwei Jahren ist, hat bei weitem noch nicht alle Fähigkeiten entwickelt, die ein sicheres Klettern braucht. Der Einsatz von Kraft und die Koordination der Bewegungen müssen noch geübt und ausgebaut werden. Hinzu kommt, dass sie ganz leicht ablenkbar sind: eine Kopfdrehung hin zu anderen, ein Fehlgriff oder ein verlorenes Gleichgewicht - der Sturz ist vorprogrammiert.

Wir wissen nicht, wie hoch das Klettergerüst in Ihrem Kindergarten ist und bis zu welcher Höhe Ihr Kind geklettert ist.
Das ist natürlich ausschlaggebend. Ab einer bestimmten Höhe ist es nicht mehr zu rechtfertigen, dass das Kind allein klettert, selbst wenn es einen falldämmenden Bodenbelag gibt. Hinzu kommt, dass ein Gerüst aus Seilen noch schwieriger zu beklettern ist, weil es Instabilität beim Treten, Stehen und Fassen gibt.

Unserer Meinung nach sollte das Klettern des Kindes in diesem Alter noch durch den Erwachsenen begleitet - und natürlich ganz bewusst gefördert werden. Ein bisschen Schutz im Hintergrund - ohne dabei Ängstlichkeit zu vermitteln, Ermunterung - dabei aber auch auf die Risiken hinweisen, und die vielen kleinen Tipps sind noch notwendig, um die Klettererfahrungen sicher zu machen. Die Schritt-für-Schritt-Taktik ist die richtige: mit kleinen Höhen anfangen, dort schützen, Übung und Sicherheit entwickeln und mehr Selbständigkeit zu lassen, dann die Höhe langsam steigern.

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Lis Dammann
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