Kampagne soll Sicherheit auf dem Schulweg verbessern
Die Woche der Verkehrssicherheit beginnt: In Hannover leben Kinder besonders gefĂ€hrlich - hier geschehen laut eines Kinderunfallatlas die meisten VerkehrsunfĂ€lle. Mit der Aktion âGib mir Achtâ versuchen Experten, den Schulweg fĂŒr Kinder sicherer zu gestalten.
Der Weg ist fast geschafft, die Schule ist schon in Sichtweite, da kann es auf den letzten Metern noch einmal richtig kritisch werden: Nicht selten passieren UnfĂ€lle direkt vor dem SchulgebĂ€ude. Um die Jungen und MĂ€dchen an diese Gefahrenquelle zu erinnern, haben am Montag die Verkehrssicherheitsexperten des ADAC, die Polizei, die Verkehrswacht sowie die Stadt Hannover gemeinsam mit den Jungen und MĂ€dchen aus der Klasse 1b vor der Hinrich-Wilhelm-Olbers Grundschule âgelbe FĂŒĂeâ auf den Asphalt gesprĂŒht. Im gesamten Stadtgebiet zeigen diese Markierungen auf Gehwegen sichere Strecken und Ăberwege an.
Die gelben FuĂspuren sind nicht nur Teil der HAZ-Aktion âSicherer Schulwegâ, sondern auch der âWoche der Verkehrssicherheitâ, mit der die Landeshauptstadt gemeinsam mit Kooperationspartnern wie dem ADAC, der Polizei oder auch der Verkehrswacht mit zahlreichen Aktionen fĂŒr mehr Sicherheit im StraĂenverkehr werben. âGib mir Achtâ heiĂt das Motto, unter dem es in dieser Woche tĂ€glich verschiedene Aktionen wie die Erkundung eines Stadtteils mit einem speziellen Stadtplan oder die richtige Kindersicherung im Auto gibt.
Die Stadt reagiert damit auch auf den Kinderunfallatlas der Bundesanstalt fĂŒr StraĂenwesen, den die Behörde 2008 herausgegeben hatte. Die Studie hatte gezeigt, dass die Kinder in Hannover bundesweit am gefĂ€hrlichsten leben. In der Zeit von 2003 bis 2005 kamen dort 3,9 UnfĂ€lle auf 1000 Kinder â bundesweit gesehen war dies ein trauriger Spitzenwert. Als Reaktion auf diese Studie hatte der ADAC im Juni 2008 einen runden Tisch fĂŒr mehr Verkehrssicherheit initiiert und dazu Polizei und Stadt Hannover eingeladen. Gemeinsam mit Familien und Schulen wollen die Beteiligten ein BĂŒndel von MaĂnahmen entwickeln, um die StraĂen fĂŒr die jĂŒngsten Verkehrsteilnehmer so sicher wie möglich zu machen. Ein Schritt dieses Aktionsplanes ist, besonders unfalltrĂ€chtige Ăberwege sukzessive zu entschĂ€rfen. Stadtbaurat Uwe Bodemann stellte am Montag eine solche, neu gestaltete Querung vor der Wilhelm-Raabe-Schule vor. Dort ist die EinmĂŒndung in die StraĂe vergröĂert und mit Pollern gesichert worden.
âViele EinmĂŒndungen werden von Autos zugeparktâ, beschreibt Bodemann die Situation. Wenn dann ein Ball zwischen den parkenden Autos hindurch auf die StraĂe rolle und ein Kind hinterherlaufe, hĂ€tten oft weder Autofahrer noch Kind eine Chance, einen Unfall zu vermeiden. Beide sehen einander erst im letzten Augenblick. Damit sie einander frĂŒher erblicken können, hat Hannover nun an 20 Stellen im gesamten Stadtgebiet FuĂweg- oder auch Kreuzungsbereiche ausgebaut. âIm Vordergrund stehen dabei Punkte, an denen Kinder hĂ€ufig queren, etwa an KinderspielplĂ€tzen oder Schulenâ, erklĂ€rt Bodemann. Umbauschwerpunkte lagen in den Stadtbezirken Vahrenwald-List und SĂŒdstadt-Bult.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt 20 solcher Gefahrenstellen entschĂ€rft. Bis Ende 2015 sollen insgesamt 120 Standorte um- und ausgebaut werden. Im Haushalt der Stadt sind dafĂŒr insgesamt zwei Millionen Euro vorgesehen. âIm vergangenen Jahr haben wir fĂŒr die Aktion rund 400.000 Euro ausgegebenâ, sagt der Stadtbaurat. âWir wollen die Rate der UnfĂ€lle mit Kindern in den nĂ€chsten Jahren deutlich senken.â
Dazu soll auch die Aktion âgelbe FĂŒĂeâ beitragen. âDer ĂŒberwiegende Teil unserer SchĂŒler kommt zu FuĂ zur Schuleâ, erklĂ€rt Regine Hempel-MĂ€hler, Leiterin der Hinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule. Umso wichtiger sei es, die Jungen und MĂ€dchen immer wieder an Gefahren im StraĂenverkehr zu erinnern. Die Markierungen auf dem Asphalt könnten dazu beitragen.
Ben und Sophia kommen ebenfalls zu FuĂ zur Schule. Am Montag haben sie mit ihren Klassenkameraden und Klaus-Dieter Teune von der Polizei die gelben Markierungen gesprĂŒht, wĂ€hrend die Beamten Hans-Peter SchĂŒtte und Anja Bruns mit den Kindergartenkindern aus der Nachbarschaft schon einmal den spĂ€teren Weg zur Grundschule probten.
Quelle: sn-online.de
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Lis Dammann FORUM KINDERSICHERHEIT forum@kindersicherheit.de
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