Wir waren vor Kurzem zu Besuch in Bayern und wollten in der Nähe von Bad Tölz einen Ausflug unternehmen. Dabei sollte es mit einem Sessellift auf einen Berg gehen.
Unser Sohn ist 11 Monate alt; er ist sehr lebendig und kräftig. Er schafft es meist keine 3 Minuten still auf dem Schoß oder im Hochstuhl sitzen zu bleiben.
Daher war ich sehr besorgt und wollte nicht mit unserem Sohn in den Sessellift steigen. Wir hatten auch keine Baby-Trage dabei, mit der man den Kleinen vor dem Bauch hätte fixieren können. Mein Mann und unsere Freunde waren jedoch der Meinung, dass eine Fahrt mit einem Baby auf dem Schoß völlig ungefährlich sei (die Fahrt sollte ca. 15 Minuten dauern). Vom Sessellift-Betreiber schien es keinerlei Einschränkungen zu geben.
Mein Sohn und ich sind letzten Endes im Tal geblieben und haben einen Spaziergang mit dem Kinderwagen unternommen, während die anderen auf den Berg gefahren sind.

Gibt es Richtlinien oder Empfehlungen für die Beförderung von Babys und Kleinkindern in offenen Sesselliften, die nur mit einem Bügel gesichert sind?

Natürlich ist der Transport von Babies und Kleinkinder in Sesselliften ein Risiko. Gerade, wenn sie eher unruhig sind, gelingt es Eltern nicht, sie während der Fahrt zu halten und sie könne unter den Bügeln hindurch gleiten.

Für die Mitfahrt von Kleinstkindern gibt es keine Regelungen. Sie tragen als Eltern die Verantwortung für die Sicherheit des Kindes. Fraglich ist, ob sie das mit Hilfe eines Tragesitzes oder Tragetuchs besser gewährleisten können. Es sollte auf dem Sessellift und während einer längerer Fahrt nicht zur Krisensituation kommen.

Es gibt Richtlinien, nach denen Kinder unter 6 Jahren oder unter 125 cm Körperlänge nicht allein in einem Sessellift fahren dürfen. Da es in dieser Gruppe häufiger zu Stürzen kam, wurde in den letzten Jahren der sog. Magnetstick auf den Markt gebracht. Er wird aktiviert, sobald sich die Kinder mit einer magnetischen Weste auf den Sitz setzen.

Manche Freizeit- und Urlaubsaktivitäten schließen sich mit Kleinstkindern halt aus. Ein geruhsamer Spaziergang im Tal ist für Ihr Kind wahrscheinlich angemessener gewesen.

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Lis Dammann
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