Alle vier Minuten verunglĂŒckt ein Kind auf dem Weg zur Schule. markt-Scanner fragt, was unsere Kinder gefĂ€hrdet und wie Eltern helfen können, UnfĂ€lle zu vermeiden.
Ausgerechnet am ersten Schultag passierte es: Vor drei Monaten wurde Paul auf dem Schulweg beim Ăberqueren einer StraĂe von einem Auto angefahren. Dabei hatte er auf dem von der Stadt Bonn fĂŒr GrundschĂŒler empfohlenen Weg einen Zebrastreifen benutzt.
Stefan Rakowski vom Auto Club Europa schaut sich den Bonner Schulweg an. Die Eltern haben die Stadt bereits mehrfach nach einem Hindernis vor diesem Zebrastreifen gefragt. Das fĂ€nde auch der Experte sinnvoll: âDurch die Aufpflasterung haben die Autofahrer noch einmal die Möglichkeit, die Konzentration auf diesen sehr gefĂ€hrlichen Punkt, auf diesen Zebrastreifen mit den Kindern zu fokussieren. Das ist eine Art kleine GedĂ€chtnisstĂŒtze fĂŒr den Autofahrer.â Nach unseren Filmaufnahmen will die Stadt Bonn eine Aufpflasterung noch einmal prĂŒfen.
Wir sind in Dinslaken. Vor einer Grundschule herrscht hier absolutes Halteverbot. Doch kaum jemand hĂ€lt sich daran. Eltern bringen ihre Kinder zur Schule und lassen sie im Halteverbot aussteigen. Und das, obwohl die Polizei oft vor Ort ist. âWir haben hier eine eindeutige Verkehrssituation, und es ist den Autofahrern egalâ, beklagt Stefan Rakowski. Und wenn an der Schule im Halteverbot ein Unfall passiert, ist das nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, weiĂ die VertrauensanwĂ€ltin des Auto Clubs, Maria Deimel: âWenn Sie den Unfall Ihres Kindes mitverursachen und ein anderer Autofahrer beteiligt sein sollte, trĂ€gt dieser nicht die komplette Haftung. FĂŒr die Eltern kann das also unter UmstĂ€nden eine sehr teure Angelegenheit werden.â
In Nordrhein-Westfalen mĂŒssen die Kommunen einen Schulwegeplan bereithalten, der den sichersten Schulweg anzeigt. Doch die RealitĂ€t sieht oft anders aus, berichtet Stefan Rakowski: âWir haben festgestellt, dass drei Viertel aller kontrollierten Schulen keinen oder einen veralteten Schulwegeplan haben. Das heiĂt, sie erfĂŒllen den gesetzlichen Auftrag nicht, den wir in NRW haben.â 330 Schulwege hat der Auto Club Europa in Deutschland untersucht. Nur drei waren in Ordnung.
Der ADAC hat in Tempo-30-Zonen vor Schulen zusammen mit der Polizei ĂŒber 43.000 Autos kontrolliert. Das Ergebnis: Ăber 50 Prozent der Autofahrer waren zu schnell. Und in vielen FĂ€llen saĂen Eltern hinterm Steuer.
Quelle:
www.wdr.de
Ein Video zum Thema finden Sie auf der Seite
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeit ... hulweg.jsp