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Autor: | Lis Dammann, BAG [ 07.09.2009, 11:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Risiko Vergiftung durch Pflanzen |
Vergiftung durch Pflanzen Vorsicht bei Dieffenbachia, Engelstrompete oder Blauer Eisenhut Schwere Vergiftungen mit Pflanzen kommen äußerst selten vor. In den meisten Fällen treten nach dem Verzehr von Früchten, Blättern oder Blüten entweder überhaupt keine Symptome oder zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Von den Beschwerden kann man aber nur in Ausnahmefällen auf die Art der gegessenen Pflanze schließen. Das typische Beschwerdebild einer Pflanzenvergiftung gibt es äußerst selten. Vergiftungen mit Pflanzen können deshalb nur dann richtig eingeschätzt werden, wenn der Name der Pflanze bekannt ist. Es ist somit sehr hilfreich, die Blumen und Sträucher im Haus und Garten zu kennzeichnen, bevor ein Vergiftungsunfall eingetreten ist. Den Pflanzennamen kann man mit Hilfe eines Pflanzenbuches oder auch des Internets ermitteln. Sollte dies nicht weiterhelfen, können Sie die Pflanze ins Blumengeschäft oder zu einem Gärtner bringen und den Namen erfragen. Wenn Ihr Kind Teile einer Pflanze gegessen hat, sollten Sie sofort ein Giftinformationszentrum anrufen und möglichst unter Nennung des Pflanzennamens nach den jetzt notwendigen Maßnahmen fragen. Tipp - Pflanzen mit Namen kennzeichnen. - Keine Dieffenbachia, Engelstrompete oder Blauer Eisenhut in Haus bzw. Garten, solange Ihre Kinder klein sind. Dieffenbachia Weitere Namen: Schweigrohr, Giftaron. Beschreibung Zimmerpflanze mit kräftigen, aufrechten Stielen und meist grün-weiß gemusterten Blättern. Je nach Züchtungsgrad kann die Pflanze einen Scharfstoff und Oxalsäure enthalten. Die Oxalsäure befindet sich in so genannten „Schießzellen“: Bei mechanischer Verletzung der Dieffenbachia wird die Oxalsäure aus der Zelle geschleudert und gelangt so unter die Haut oder in das Auge. Ob Ihre Dieffenbachia diese Stoffe enthält, können Sie durch vorsichtiges Lecken an einem angerissenen Blatt testen. Viele Pflanzen enthalten durch intensive Zucht kaum noch Scharfstoffe! Erste Hilfe - Sofort 1 Glas Tee, Wasser oder Saft zu trinken geben. - Nach Haut- oder Augenkontakt mit handwarmem Wasser abspülen. Vergiftungsbild - Nach Verschlucken zunächst starkes Brennen der Schleimhäute und Speichelfluss, danach Bauchweh, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. - Nach Haut- oder Augenkontakt starke Reizerscheinungen an der Haut bis zur Blasenbildung. Kinderarzt/Kinderklinik Sollten nach 10 Minuten keine Symptome aufgetreten sein, ist eine Arztvorstellung des Kindes nicht erforderlich. Tritt innerhalb von 10 Minuten heftiges Brennen auf – das Kind schreit „wie am Spieß“ – ist eine Untersuchung bei der Kinderärztin/beim Kinderarzt notwendig. Falls vorhanden, können Sie dem Kind ein Eis zum Lutschen geben. Bei Augenverletzungen muss das Kind immer einem Augenarzt vorgestellt werden. Eisenhut Weitere Namen: Aconitum napellus, Venuswagen, Wolfskraut. Beschreibung: Giftigste Pflanze Europas! Beliebte Gartenstaude, als Sommerblume häufig auch in gekauften Blumensträußen zu finden. Alle Pflanzenteile sind giftig und enthalten Aconitin. Erste Hilfe - Nach Zerreiben von Pflanzen oder Blütenblättern unbedingt sofortiges Abwaschen der Haut. Vergiftungsbild Wurden Pflanzenteile gegessen, tritt häufig im oder um den Mund herum ein Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Brennen auf. Später kommt es zu heftigem Erbrechen, krampfartigem Durchfall, starken Schmerzen und nach großen Mengen zu Herzrhythmusstörungen. Kinderarzt/Kinderklinik Da es sich um eine möglicherweise tödlich verlaufende Vergiftung handelt, muss das Kind schon bei Verdacht von verschluckten Pflanzenteilen sofort in der Kinderklinik vorgestellt werden. Engelstrompete weitere Namen: Brugmansia, Datura, Trompetenbaum. Beschreibung Dekorative Kübelpflanze mit hängenden, bis zu 25 cm langen, trompetenförmigen Blüten. Die Pflanze enthält in allen Pflanzenteilen Giftstoffe (Scopolamin, Hyoscyamin, Atropin). Die Inhaltsstoffe können auch über die Haut aufgenommen werden. Erste Hilfe - Nach Berühren der Pflanze sofort die Haut abwaschen. Vergiftungsbild Nach dem Verschlucken von entsprechenden Mengen an Pflanzenteilen tritt das typische Bild einer Atropinvergiftung auf: trockene, heiße Haut, starkes Herzklopfen, Unruhe, Schreien, Halluzinationen und auffällig weite Pupillen. Nicht selten können Milchsafttröpfchen beim Abbrechen der Blüte ins Auge gelangen. Aber auch nach dem Anfassen von Pflanzenteilen, besonders der Blüte, und anschließendem Reiben der Augen kann es zu einer Pupillenerweiterung des betroffenen Auges kommen. Kinderarzt/Kinderklinik Nach Verschlucken von Pflanzenteilen muss das Kind sofort in einer Kinderklinik vorgestellt werden, im Zweifelsfall rufen Sie ein Giftinformationszentrum an. Quelle: Broschüre "Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern" - mit weiteren Informationen zu den wichtigsten Haushaltsprodukten, Chemikalien und Medikamenten! Bestellservice unter www.kindersicherheit.de/html/bestellung ... ittel.html Download unter www.kindersicherheit.de/pdf/Brosch_Risi ... faelle.pdf |
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