Kinder verbrennen sich an kalten Tagen öfter an heißen Flüssigkeiten
Im einzigen Thüringer Versorgungszentrum für brandverletzte Kinder verzeichnen die Ärzte derzeit wegen des kalten Wetters mehr Behandlungsfälle. Dabei sei der Großteil der eingelieferten Kinder jünger als vier Jahre, teilte das Klinikum Erfurt am Montag mit. Der häufigste Grund für die Verletzungen seien heiße Flüssigkeiten, etwa Kaffee, Milch, Tee und Wasser zum Inhalieren.
Vielfach griffen die Kinder in unbeobachteten Moment auf Herdplatten, an Kamintüren oder glühende Bügeleisen. Noch immer unterschätzten Eltern vielfach die Gefahr "und rechnen nicht mit der Impulsivität und der täglich wachsenden Reichweite ihrer Kinder", sagte Ärztin Solveig Weber.
Jährlich zögen sich bundesweit etwa 6000 Kinder Verbrühung oder Verbrennung zu, die stationär behandelt werden müssen, hieß es weiter. In rund jedem zehnten Fall bedürften die Kinder dabei der intensiven Betreuung in Versorgungszentren für brandverletzte Kinder.
Den Angaben zufolge wird bei den Unfällen schon ab einer Temperatur von 52 Grad Celsius wird die Haut eines Kindes innerhalb von zehn Sekunden geschädigt. Bei 65 Grad reiche bereits eine halbe Sekunde, um eine drittgradige Verbrühung zu erleiden. Dabei sei die Behandlung umso langwieriger je heißer die Flüssigkeit sei. "Allein der Inhalt einer Tasse kann bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes verbrühen", sagte Weber.
Quelle: dapd-lth -
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