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 Betreff des Beitrags: Kleinkinder am Rhein
BeitragVerfasst: 10.04.2006, 18:46 
Elternexperte/in
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Registriert: 01.02.2006, 14:29
Beiträge: 90
Hallo,

war muss ich alles beachten, wenn ich mit 2-jährigen Kindern an den Rhein gehe?

Was mir selbst eingefallen ist:
- aufpassen, dass kein Kind ins Wasser fällt (ausrutscht), gegebenenfalls direkt wieder rausziehen
- aufpassen bei Glasscherben
- Steine dürfen nur in Richtung Wasser geworfen werden, nicht zu den anderen Kindern
- nichts in den Mund nehmen

darf man Enten füttern? oder ist das jetzt zu gefährlich (Vogelgrippe?)

habe ich noch was übersehen?


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BeitragVerfasst: 10.04.2006, 18:52 
Elternexperte/in
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Registriert: 31.01.2006, 19:26
Beiträge: 611
Wohnort: Bielefeld
Der Rhein ist in den letzten Jahren ein ganz tückischer Ertrinkungsfluss geworden. Ein Teil dieser tödlichen Unfälle passierte so: Kind spielt am Wasser, bis zu den Knien im Wasser, ohne Schwimmflügel. Kommt ein Schiff vorbeigefahren, die Bugwelle zeiht vorbei und der dahinter entstehende Sog zieht das Kind ins Wasser, es konnte nicht schnell genug gefunden werden und ertrank. Niemals Nichtschwimmerkinder an Flüssen und Seen ohne Schwimmflügel rumlaufen/spielen lassen. ( Es steht zwar auf Schwimmflügeln "kein Schutz gegen Ertrinken." - Das wird aber für einen reinen Haftungsausschluss gehalten und somit würden gut sitzende passende Schwimmflügel immerhin das Kind über Wasser halten - was natürlich nie ein Ersatz für Aufsicht sein darf.
siehe auch:
http://66.249.93.104/search?q=cache:F96 ... lr=lang_de
und
http://www.wdr.de/themen/panorama/unfal ... ndex.jhtml
und das Beispiel, zitiert von einer anderen WDR-Seite:

 Tragisch auch der Tod eines siebenjährigen Jungen, der in Bonn beim Baden im Rhein vom Sog des Wassers in die Fahrrinne gezogen wurde (02.08.03). Trotz einer sofort eingeleiteten Rettungsaktion, an der sich auch Hubschrauber beteiligten, konnte das Kind zunächst nicht gefunden werden. Zwei Stunden nach dem Unglück bargen Feuerwehrtaucher den Jungen tot aus dem Rhein.



Ellen

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Ellen Haase


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BeitragVerfasst: 10.04.2006, 19:08 
Elternexperte/in
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Registriert: 01.02.2006, 14:29
Beiträge: 90
Haase hat geschrieben:
Niemals Nichtschwimmerkinder an Flüssen und Seen ohne Schwimmflügel rumlaufen/spielen lassen.


In unserem Fall sollen die Kinder nicht baden. (das machen wir nur in Schwimmbädern) Sie gehen höchstens mit Gummistiefeln ans Wasser und stampfen, so dass das Wasser hochspritzt. Und die Eltern sind dabei. Da brauchen wir doch keine Schwimmflügel. oder ist in so einem Fall schon mal was passiert? Was müssen wir beachten?


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BeitragVerfasst: 10.04.2006, 20:12 
Elternexperte/in
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Registriert: 31.01.2006, 19:26
Beiträge: 611
Wohnort: Bielefeld
Natürlich sind die Eltern dabei...
Ich habe in den letzten 15 Jahren mit mehreren Ertrinkungsunfällen in Bädern und ( aber auch Gartenteichen,Regentonnen ) und Badesesn persönlich zu tun gehabt. Ertrinken passierte in den Fällen immer dadurch, dass Eltern durch irgendetwas abgelenkt waren. Ein Kind muss mal, oder Eltern quatschen einfach ein bischen und gucken einen Moment lang nicht hin - und auf einmal ist das Kind weg. Dann haben manchmal die 1000 anderen Badegäste auch nicht gesehen, wie es reinfiel. Oder Kommunikationsdefizite bei den Erwachsenen: jeder denkt, der Kleine ist gerade beim anderen und wenn es auffällt, ist das Kind bereits reingefallen. Deswegen habe ich in einem Artikel über Ertrinkungsgefahren mal geschrieben, dass man bei Aufenthalten am Wasser immer konkret die Aufsicht festlegen soll. "Wer kümmert sich heute nachmittag um den/die Kleine?" Hört sich überflüggig an, ist es aber nicht. Und Schwimmflügel können ja auch nicht schaden, in der Nähe von Teichen,Seen,Flüssen,in Schwimmbädern. Ertrinken ist nach Statistiken die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Ich ließe mein Kind jedenfallös nicht ohne "Fügel" am Wasser rumlaufen. Auf einem Campingplatz am Gardasee habe ich mal ein Kind Fahrrad fahren sehen, das hatte Schwimmflügel auf dem Rad an. Wenn es nicht schwimmen kann und sich mit dem Rad aus dem Bereich der Eltern entfernt, warum nicht? Ich habe mal eine Mutter nach einem Ertrinkungstod ihres Kindes immer wieder schreien hören :"Warum habe ich ihm nur die Flügel schon abgemacht nach den Pommes?" - Darauf wird sie nie eine Antwort bekommen.
--Noch ein echtes Beispiel: Familie auf kleinem Campingplatz mit Badesee. Sommer, Familie an dem Tag erst neu angekommen. Mutter geht mit 4-jährigem Jungen aufs Klo, leiht sich eine Rolle Klopapier bei anderen Campern. Auf dem Rückweg vom Klo bringt sie allein diese Rolle zurück und verliert dabei das Kind aus den Augen. Stundenlange Suche, keiner hat was gesehen. Am nächsten Morgen Polizeihunde da und Taucher. Die Leichenhunde schlagen an als Beweis, dass das Kind im Wasser liegen muss. Die Taucher finden ihn 5 m vom seitlichen Rand entfernt und tragen ihn aus dem Wasser..
- Ich denke, man muss solche Beispiele mal gehört haben, um sich vorstellen zu können, sie blöd es passieren kann .

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Ellen Haase


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 Betreff des Beitrags: Kindern am Wasser
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 09:48 
Mitmischer/in
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Registriert: 12.11.2005, 01:00
Beiträge: 16
Ich finde, Vorsicht ist absolut wichtig, aber man kann doch nicht dahin kommen, dass man Kindern an allen Erfahrungen am Wasser hindert.

Wenn die Eltern dabei sind und die Kinder unter ihren Augen im Uferbereich spielen, beobachten, Steine sammeln und ins Wasser werfen, usw... Das sind doch sehr wichtige Erfahrungen. Man muss vorsichtig sein und mit den Kindern darüber sprechen, aber man kann doch nicht alles nur verbieten.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 15:59 
Elternexperte/in
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Registriert: 01.02.2006, 14:29
Beiträge: 90
Unsere Erfahrung von heute:

dort wo es flach ins Wasser geht konnten die Eltern gut auf die Kinder aufpassen. Aus den Augen lassen durften wir die Kinder nie, weil es ja Scherben am Rhein gibt, und die Steine sollten auch nicht in den Mund...
an einer etwas abschüssigeren Stelle sah das aber anders aus, da ist ein Kind gestolpert, gefallen und Richtung Rhein gerollt. Da musste die Mutter sehr schnell reagieren. -> zu gefährlich.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 11.04.2006, 19:15 
Elternexperte/in
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Registriert: 31.01.2006, 19:26
Beiträge: 611
Wohnort: Bielefeld
Ich denke auch nicht, dass man Kindern alle Erfahrungen am Wasser nehmen soll. Mir sind Eltern aber an sich zu arglos zu Ertrinkungsgefahren und lassen sich von dieser "eins zu eins"-Aufsicht zu leicht ablenken - sonst würde ja nicht so viel passieren. Pädagogisch finde ich übrigens auchsinnvoll, kleineren Kindern nicht zu sagen: "Wenn du da reinfällst, wirst du nass", sonder eher "wenn du da reinfällst, bist zu tot." Man muss Kindern Konsequenzen mit wenigen Worten deutlich machen, anders funktioniert Gefahrensensibilisierung nicht.
Npochmal zu einer Schwimmbadsituation: wen ich ehrenamtlich an unserer Freibadkasse sitze und Leuten mit 2 kleinen Kindern Schwimmflügel zum Ausleihen anbiete, bekomme ich noch zur Antwort. Schönen Dank, ich bin ja dabei... Da muss nur einer zum Klo, dann möchte ich die Mutter sehen, die dann noch weiß, wo das 2.Kind ist und was es macht.
Anderes Beispiel, das mir gerade einfällt: Mutter übt mit 6-jährigem Kind ein paar Schwimmzüge in 120 cm Wassertiefe. Zur selben zeit turnt ihr knapp 2-jähriges Kind am Beckenrand an dem senkrechten Rohr einer Wasserfontäne rum. Ich konnte dieses Kind nicht aus den Augen lassen, war auch da im Wasser. Die Mutter guckte gar nicht hin zu dem Kleinen. Ich habe sie angesprochen, warum sie dem Kind keine "Flügel" anzieht, sie habe es doch gar nicht im Blick. Ihre arglose Antwort: "Ich glaube nicht, dass er sich damit sicherer fühlt." - Hier ging es wohl weniger ums "Sicher fühlen "als um eine konkrete Sicherung bei einem Reinfallen!!

_________________
Ellen Haase


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 13.04.2006, 01:08 
Es passt zwar nicht wirklich zum Thema, aber ich möchte Haase mal ein dickes Lob aussprechen!
Eine echt Bereicherung in diesem Forum!

Nun zum eigentlichen Thema.
Wie bereits erwähnt gehöre ich zu den etwas "vorsichtigeren" Eltern und auch wir wohnen nicht weit weg von Rhein und Mosel.
Gerne spazieren wir an den Flüssen, allerdings gehen wir nicht ins Wasser hinein, auch nicht mit den Füßen.
Auch würde ich nie mit meinem Sohn alleine dort hin.
Mein Motto: 4 Augen sehen mehr als 2.

Meist kommt meine Mutter oder an den Wochenenden mein Mann mit.
Kinder sind ja oft so schnell, da ist es meines Erachtens sicherer wenn ein weiterer "Auspasser"dabei ist.

Was mir aber auch schon aufgefallen ist, wenn andere Kinder ebenfalls am Wasser sind, das sie sich quasi gegenseitig "aufstacheln".
Immer noch ein Stückchen näher ans Wasser oder immer noch ein größerer Stein und noch weiter werfen,...
Andere Eltern nehmen das Verhalten der eigenen Kinder scheinbar gar nicht wahr und belehren diese nicht was dadurch alles passieren könnte.
Wenn ich unserem Sohn es aber dann erklären möchte und somit quasi verbiete, bin ich malwieder der "Buhmann".
Die anderen dürfen und ich nicht,...*heul*


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 13.04.2006, 01:10 
Familienoberhaupt
Familienoberhaupt

Registriert: 13.02.2006, 01:06
Beiträge: 69
Wohnort: Pillig
Anonymous hat geschrieben:
Es passt zwar nicht wirklich zum Thema, aber ich möchte Haase mal ein dickes Lob aussprechen!
Eine echt Bereicherung in diesem Forum!

Nun zum eigentlichen Thema.
Wie bereits erwähnt gehöre ich zu den etwas "vorsichtigeren" Eltern und auch wir wohnen nicht weit weg von Rhein und Mosel.
Gerne spazieren wir an den Flüssen, allerdings gehen wir nicht ins Wasser hinein, auch nicht mit den Füßen.
Auch würde ich nie mit meinem Sohn alleine dort hin.
Mein Motto: 4 Augen sehen mehr als 2.

Meist kommt meine Mutter oder an den Wochenenden mein Mann mit.
Kinder sind ja oft so schnell, da ist es meines Erachtens sicherer wenn ein weiterer "Auspasser"dabei ist.

Was mir aber auch schon aufgefallen ist, wenn andere Kinder ebenfalls am Wasser sind, das sie sich quasi gegenseitig "aufstacheln".
Immer noch ein Stückchen näher ans Wasser oder immer noch ein größerer Stein und noch weiter werfen,...
Andere Eltern nehmen das Verhalten der eigenen Kinder scheinbar gar nicht wahr und belehren diese nicht was dadurch alles passieren könnte.
Wenn ich unserem Sohn es aber dann erklären möchte und somit quasi verbiete, bin ich malwieder der "Buhmann".
Die anderen dürfen und ich nicht,...*heul*


malwieder nicht eingeloggt ;-(
LG minimiez


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 04.05.2006, 22:21 
Kommentator/in
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Registriert: 03.05.2006, 12:47
Beiträge: 31
Wohnort: Pillig
Interessantes von der BAG Mehr Sicherheit für Kinder/Pressemitteilung von 2004 unter

http://www.kindersicherheit.de/html/archiv04_19.html

Gruß Superknatschi


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