Unfälle: Jährlich 10.000 tote Kinder in EU
Die „Child Safety Alliance“ hat am Freitag in Gastein den „European Health Award 2011“ verliehen bekommen. In ihrem Programm zur Vermeidung von Kinderunfällen werden einzelne Staaten und ihre Präventivmaßnahmen beurteilt.
(SN/APA). Rund 10.000 Kinder kommen jedes Jahr in der EU bei Unfällen ums Leben - das ist jeden Tag eine Schulklasse mit 27 Kindern. Bis zu 90 Prozent dieser Schicksale könnten verhindert werden, wenn in den einzelnen Staaten alle möglichen Präventionsmaßnahmen umgesetzt werden würden. Die „Child Safety Alliance“, die ein Programm zur Vermeidung von Kinderunfällen gestartet hat, ist am Freitag, mit dem „European Health Award 2011“ ausgezeichnet worden.
Bei dem Projekt wird jeder Teilnehmerstaat auf rund 100 Präventionsmaßnahmen einzeln „abgeklopft“, das reicht von der Helmpflicht für Kinder beim Radfahren über gesetzliche Bestimmungen zur Sicherung von Swimmingpools bis hin zu diversen Medienkampagnen.
Österreich landete beim letzten Test 2009 - die Überprüfung erfolgt alle zwei Jahre - mit 40,5 von 60 möglichen Punkten auf Platz fünf der damals 24 teilnehmenden Staaten. Bei der Todesrate schnitt die Alpenrepublik nicht so gut ab und lag genau im Mittelfeld: Auf 100.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre kamen statistisch 9,42 bei Unfällen ums Leben. Spitzenreiter waren die Niederlande mit 5,83 statistischen Toten, Lettland bildete das traurige Schlusslicht mit 22,43.
Heuer nehmen bereits 32 Staaten an dem Programm teil. Das Bemühen der Mitgliedsstaaten, erwiesenermaßen wirksame Präventionsstrategien anzuwenden, sich beobachten zu lassen und einem Benchmark-Vergleich zu unterziehen, habe jedenfalls das Problembewusstsein massiv gestärkt, das Wissen um Kindersicherheit vermehrt und einen Handlungsanreiz geschaffen, betonte Joanne Vincenten, Leiterin der „European Child Safety Alliance“.
Der mit 10.000 Euro dotierte „European Health Award“ zeichnet Projekte und Initiativen aus, die die medizinische Versorgung in Europa verbessern. Der Preis wurde heuer erstmals vom FOPI - dem österreichischen „Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie“ gesponsert. Vergeben wird er jedes Jahr im Rahmen des European Health Forum Gastein.
Quelle:
www.salzburg.com