Unfallrisiko Das Unfallgeschehen bei Kindern wird sowohl von familien- als auch von kindbezogenen
Faktoren beeinflusst. Nationale und internationale Studien zeigen, dass Merkmale wie die
soziale Lage, Migrationsstatus und elterliche FĂŒrsorge sowie Geschlecht und Alter des Kindes fĂŒr das Unfallrisiko bedeutsam sind. Eine gute FĂŒrsorge der Eltern, verbunden mit deren
situationsangepasster EinschÀtzung der kindlichen Kompetenzen, verringert das Verletzungsrisiko ihrer Kinder (Kahl 2007; Laflamm 1998).
Tatsache ist, dass nicht alle UnfĂ€lle sich vermeiden lassen. Ziel der UnfallverhĂŒtung ist es,
schwerwiegende bzw. folgenschwere Verletzungen zu vermeiden. Sie beeintrÀchtigen das
Kind oftmals ein Leben lang, und traumatisieren Eltern und Familien. Die vielen kleinen (Bagatell-)Verletzungen, die sich Kinder beim Spielen, Laufen, Springen oder Klettern zufĂŒgen,
sind wichtige Lernerfahrungen fĂŒr die körperliche, geistige und seelische Entwicklung der
Kinder. Die SensibilitĂ€t fĂŒr Gefahren, ein Bewusstsein fĂŒr Risiken und Risikokompetenz kann
ein Kind nur entwickeln, wenn es die Möglichkeit hat und die Zeit bekommt, viele unterschiedliche Situationen zu erproben und dabei sowohl Erfolge als auch Misserfolge erlebt.
Unfallfolgen Bei den unfallbedingten Behandlungen im Krankenhaus wurde die Diagnose einer Kopfverletzung am hĂ€ufigsten gestellt (in 2008: 25,3 je 1.000), gefolgt von der Diagnose einer GehirnerschĂŒtterung (12,7 je 1.000).
SÀuglinge wurden am hÀufigsten von allen verletzten Kindern (<15 Jahre) wegen eines
SchĂ€delbruchs in ein Krankenhaus aufgenommen (1,6 pro 1.000 SĂ€uglinge). Bei den SĂ€uglingen lag die Behandlungsrate um das 4,5-fache höher als bei kleinen Kindern (1-4 Jahre) und um das 5,1-fache höher als bei Schulkindern (5-14 Jahre). âDaher mĂŒssen die Kleinsten besonders vor Kopfverletzungen geschĂŒtzt werdenâ, so die Schlussfolgerung des Berichtes des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Expertise zum Modul âUnfallverhĂŒtung und Kindersicherheit in der Kindertagespflegeâ
fĂŒr QualifizierungsmaĂnahmen von Tagespflegepersonen vorgelegt von der
Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit fĂŒr Kinder e.V.
Download unter
http://www.kindersicherheit.de/pdf/2013 ... pflege.pdf