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BAG-Expertise Kindertagespflege: Unfallrisiken und -folgen
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Autor:  Lis Dammann, BAG [ 25.02.2013, 14:53 ]
Betreff des Beitrags:  BAG-Expertise Kindertagespflege: Unfallrisiken und -folgen

Unfallrisiko

Das Unfallgeschehen bei Kindern wird sowohl von familien- als auch von kindbezogenen
Faktoren beeinflusst. Nationale und internationale Studien zeigen, dass Merkmale wie die
soziale Lage, Migrationsstatus und elterliche Fürsorge sowie Geschlecht und Alter des Kindes für das Unfallrisiko bedeutsam sind. Eine gute Fürsorge der Eltern, verbunden mit deren
situationsangepasster Einschätzung der kindlichen Kompetenzen, verringert das Verletzungsrisiko ihrer Kinder (Kahl 2007; Laflamm 1998).

Tatsache ist, dass nicht alle Unfälle sich vermeiden lassen. Ziel der Unfallverhütung ist es,
schwerwiegende bzw. folgenschwere Verletzungen zu vermeiden. Sie beeinträchtigen das
Kind oftmals ein Leben lang, und traumatisieren Eltern und Familien. Die vielen kleinen (Bagatell-)Verletzungen, die sich Kinder beim Spielen, Laufen, Springen oder Klettern zufügen,
sind wichtige Lernerfahrungen für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung der
Kinder. Die Sensibilität für Gefahren, ein Bewusstsein für Risiken und Risikokompetenz kann
ein Kind nur entwickeln, wenn es die Möglichkeit hat und die Zeit bekommt, viele unterschiedliche Situationen zu erproben und dabei sowohl Erfolge als auch Misserfolge erlebt.


Unfallfolgen

Bei den unfallbedingten Behandlungen im Krankenhaus wurde die Diagnose einer Kopfverletzung am häufigsten gestellt (in 2008: 25,3 je 1.000), gefolgt von der Diagnose einer Gehirnerschütterung (12,7 je 1.000).

Säuglinge wurden am häufigsten von allen verletzten Kindern (<15 Jahre) wegen eines
Schädelbruchs in ein Krankenhaus aufgenommen (1,6 pro 1.000 Säuglinge). Bei den Säuglingen lag die Behandlungsrate um das 4,5-fache höher als bei kleinen Kindern (1-4 Jahre) und um das 5,1-fache höher als bei Schulkindern (5-14 Jahre). „Daher müssen die Kleinsten besonders vor Kopfverletzungen geschützt werden“, so die Schlussfolgerung des Berichtes des Statistischen Bundesamtes.


Quelle: Expertise zum Modul „Unfallverhütung und Kindersicherheit in der Kindertagespflege“
für Qualifizierungsmaßnahmen von Tagespflegepersonen vorgelegt von der
Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Download unter
http://www.kindersicherheit.de/pdf/2013 ... pflege.pdf

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