Eltern schĂ€tzen GefĂ€hrdung von Kindern falsch einGefahrenwahrnehmung und PrĂ€vention im Fokus: AXA veröffentlicht ersten AXA Kindersicherheitsreport mit der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit fĂŒr Kinder e.V.- Vor allem Eltern von Kleinkindern unterschĂ€tzen Unfallgefahren im eigenen Haushalt deutlich.
- MĂŒtter und VĂ€ter sind fĂŒr die groĂe Gefahr von StĂŒrzen sensibilisiert.
- PĂ€dagogen sehen ĂŒbermĂ€Ăigen Medienkonsum und ungesundes ErnĂ€hrungsverhalten als wahrscheinlichste Gefahren an.
- Ausgrenzung, Beleidigungen und DemĂŒtigungen sind schon in der Grundschule weit verbreitet.
- Erzieher und Lehrer bewerten die Erziehungsleistung der Eltern in vielen Punkten kritisch.Wo drohen Kindern aus Sicht von Eltern und PĂ€dagogen die gröĂten Gefahren? Was sind ihrer Meinung nach die hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr UnfĂ€lle? Und stimmt die subjektive Wahrnehmung mit der RealitĂ€t ĂŒberein? AXA stellte heute in einer Pressekonferenz in Berlin gemeinsam mit der BAG und dem Meinungsforschungsinstitut forsa die Ergebnisse des ersten AXA Kindersicherheitsreports vor. Dieser beleuchtet Kindersicherheit sowohl unter physischen als auch unter psychischen Aspekten.Eltern unterschĂ€tzen Unfallgefahren im Haushalt. StraĂenverkehr dominiert die Wahrnehmung.Mit 79 Prozent sehen Eltern im StraĂenverkehr den gefĂ€hrlichsten Ort fĂŒr ihre Kinder. Aber nur 10 Prozent sehen eine starke GefĂ€hrdung durch UnfĂ€lle zu Hause. Unfallstatistiken belegen, dass sie mit dieser EinschĂ€tzung falsch liegen. Gerade bei Kleinkindern spielen UnfĂ€lle im Haushalt eine groĂe Rolle. Die Zahl der UnfĂ€lle in der eigenen Wohnung ist in den ersten Lebensjahren zehnmal so hoch wie im StraĂenverkehr. Hier besteht also eine deutliche Diskrepanz zwischen subjektiv gefĂŒhlter Sicherheit zu Hause und objektiver Unfallgefahr. Erzieher und Lehrer schĂ€tzen die Unfallgefahr auf der StraĂe Ă€hnlich hoch ein, fĂŒr 43 Prozent der PĂ€dagogen steht allerdings das Zuhause der Kinder nach Internet und Medien (56 Prozent) bereits an dritter Stelle der gefĂ€hrlichen Orte.
PĂ€dagogen sehen ĂŒbermĂ€Ăigen Medienkonsum und ungesunde ErnĂ€hrung als wahrscheinlichste GefĂ€hrdungen an.Werden Eltern gefragt, fĂŒr wie wahrscheinlich sie das Eintreten einzelner Risiken halten, liegen Schnittwunden und Quetschungen (61 Prozent) sowie StĂŒrze (51 Prozent) vorne. Das entspricht durchaus den Tatsachen: StĂŒrze stellen nach offiziellen Statistiken mehr als die HĂ€lfte aller behandlungsbedĂŒrftigen UnfĂ€lle dar. Im Unterschied zu den Eltern sehen Erzieher und Lehrer allerdings eine ganze Reihe weiterer GefĂ€hrdungen als sehr wahrscheinlich an. Dazu gehören vor allem ĂŒbermĂ€Ăiger Medienkonsum (71 Prozent), ungesunde ErnĂ€hrung (65 Prozent) sowie Gewaltdarstellungen in Internet und Fernsehen (59 Prozent). Auch Ausgrenzung, Beleidigungen und DemĂŒtigungen halten die PĂ€dagogen fĂŒr deutlich wahrscheinlicher als die Eltern (57 gegenĂŒber 31 Prozent).
Erzieher und Lehrer legen mehr Wert auf eine kindersichere Umgebung als Eltern.Drei von vier PĂ€dagogen (74 Prozent) versuchen, die Umgebung der von ihnen betreuten Kinder so sicher zu machen, dass UnfĂ€lle gar nicht erst passieren. Unter den Eltern gibt dies nur knapp die HĂ€lfte aller Befragten (48 Prozent) an. Dieses Ergebnis ĂŒberrascht, denn im Vergleich zu den Erziehern und Lehrern haben etwa dreimal mehr Eltern Bedenken, dass ihrem Kind etwas zustoĂen könnte (12 gegenĂŒber 34 Prozent).
Schikane unter Kindern ist bereits an der Grundschule weit verbreitet.Der AXA Kindersicherheitsreport 2013 zeigt auch, dass Ausgrenzung, Beleidigungen und DemĂŒtigungen unter Kindern heute leider zum Alltag gehören. Schon im Grundschulalter ist nach Aussage der Eltern fast jedes dritte Kind von Schikane durch andere Kinder betroffen. Zudem hat fast jeder Lehrer (94 Prozent) mit den Themen Ausgrenzung, Beleidigungen und DemĂŒtigungen bereits zu tun gehabt. FĂŒr etwa jeden dritten Lehrer (30 Prozent) ist es sogar eine alltĂ€gliche Erfahrung.
Zugleich fĂŒhlt sich aber nur gut ein Drittel der Lehrer (36 Prozent) gut oder sehr gut dazu informiert oder ausgebildet. Zwei von drei Lehrern (65 Prozent) sind der Meinung, dass Schulen Hilfe von auĂen benötigen, um entsprechende Konflikte unter SchĂŒlern zu bewĂ€ltigen.
PĂ€dagogen beurteilen Erziehung der Eltern in vielen Punkten kritisch.
In vielen Punkten Ă€uĂern sich Erzieher und Lehrer kritisch ĂŒber die Erziehung der Eltern: So stimmen 79 Prozent von ihnen der Aussage âvoll und ganzâ oder âeherâ zu, dass Eltern ihren Kindern heutzutage oft zu viel durchgehen lassen und nicht mehr so stark auf die Umgangsformen ihrer Kinder achten wie frĂŒher.
Knapp drei Viertel (72 Prozent) der PĂ€dagogen beklagen zudem, dass es vielen Eltern schwerfĂ€llt, Kritik von PĂ€dagogen in Bezug auf ihre Kinder anzunehmen. Etwa die HĂ€lfte der befragten Erzieher und Lehrer (48 Prozent) gehen davon aus, dass der GroĂteil der von ihnen betreuten Kinder eine beschĂŒtzte Kindheit mit guter Erziehung und Förderung erlebt.
Sicherheit durch AufklĂ€rung: Gemeinsames Ziel von AXA und BAGAXA Deutschland möchte seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und dazu beitragen, dass Kinder in Deutschland sicher aufwachsen. Dazu hat der Versicherungskonzern die AXA Kindersicherheitsinitiative ins Leben gerufen. âSicherheit beginnt mit dem Wissen ĂŒber Risiken. Wir wollen uns dafĂŒr einsetzen, dass Eltern und Kinder Risiken kennen, verstehen und bewusst mit ihnen umgehenâ, erlĂ€utert Dr. Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender der AXA Konzern AG die Philosophie der Initiative.
âDer AXA Kindersicherheitsreport ist zugleich Startschuss und Wegweiser fĂŒr unser weiteres Engagement. Die Erkenntnisse helfen dabei, Eltern fĂŒr die unterschĂ€tzten Gefahren zu sensibilisierenâ, so Dr. Buberl.
Fachlich begleitet wurde die Studie von der BAG, der fĂŒhrenden Dachorganisation in Fragen der UnfallverhĂŒtung und Kooperationspartner von AXA. Etwa 200.000 Kinder werden jĂ€hrlich wegen einer Verletzung stationĂ€r im Krankenhaus behandelt. Allein im Jahr 2011 starben 244 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Unfalls. âDer AXA Kindersicherheitsreport gibt uns wertvolle Einblicke in die EinschĂ€tzungen von Eltern und PĂ€dagogen. Er zeigt uns, dass Unfallgefahren hĂ€ufig unterschĂ€tzt werdenâ, sagt Dr. Stefanie MĂ€rzheuser, PrĂ€sidentin der BAG. âGerade UnfĂ€lle sind eine sehr nachvollziehbare Gefahr, die wir mit konkreten PrĂ€ventionsmaĂnahmen bekĂ€mpfen könnenâ, ergĂ€nzt Dr. MĂ€rzheuser.
MethodikFĂŒr den AXA Kindersicherheitsreport hat das Meinungsforschungsinstitut forsa zwischen Ende August und Anfang September 2013 rund 1.100 Eltern von Kindern unter 18 Jahren sowie 341 Erzieher und Lehrer befragt. Dieser quantitativen Befragung ging eine qualitative Phase mit Gruppendiskussionen und Interviews voraus. Hier nahmen neben Eltern, Erziehern und Lehrern auch Kinder teil.
Den Bericht zur Studie, die Studienergebnisse im Detail sowie Pressefotos gibt es unter
http://www.AXA.de/kindersicherheit.
Quelle:
http://www.kindersicherheit.de/html/pm2013_8.html