Immer wieder hört man von Bisphenol A. Und meistens in Verbindung mit Plastik. Nun hat Frankreich die Verwendung von Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen verboten. Doch was ist Bisphenol A, wie gefÀhrlich ist es und wie kann man es vermeiden?
Wie gefÀhrlich ist Bisphenol A?
Bisphenol A oder kurz BPA ist ein Umwelthormon. Schon geringste Mengen reichen aus, um das menschliche Hormonsystem ziemlich durcheinander zu bringen. BPA kann nicht nur zu Unfruchtbarkeit von MĂ€nnern und Frauen fĂŒhren, sondern auch das Risiko fĂŒr chronische Krankheiten erhöhen. Vor allem Schwangere und deren ungeborene Kinder reagieren besonders sensibel auf BPA.
EU hat Grenzwerte drastisch reduziert
Die EU Behörde fĂŒr Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Januar 2015 den Grenzwert fĂŒr die als unbedenklich geltende tĂ€gliche Aufnahme von Bisphenol A durch den Menschen von bisher 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag gesenkt. In Frankreich ist seit Januar 2015 die Verwendung von Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen gĂ€nzlich verboten. Verbraucherschutzminister von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fordern nun die Bundesregierung auf, Bisphenol A fĂŒr die Herstellung von Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, zu verbieten.
BPA-freie Produkte nicht immer unbedenklich
Ein Verbot von BPA im Lebensmittelkontakt könnte dazu fĂŒhren, dass Hersteller auf andere Stoffe ausweichen. Seit bekannt wurde, wie schĂ€dlich BPA ist, werben immer mehr Hersteller mit BPA-freien Produkten. Leider bedeutet aber BPA-frei nicht unbedingt auch unbedenklich. Denn das Bisphenol A wird hĂ€ufig durch Bisphenol S und Bisphenol C ersetzt. Bislang fehlen Studien, die wirklich belegen, dass diese beiden Chemikalien tatsĂ€chlich ungefĂ€hrlicher sind.
Es klingt, als sei der Verzicht auf Plastik die einzige Lösung. Solange es um GetrĂ€nke und flĂŒssige Lebensmittel geht, trifft dies zu. Wieder einmal zahlt es sich aus, nicht erst auf die Entscheidungen der Behörden zu warten, sondern selbst entsprechende Entscheidungen zu treffen:
- Kaufen Sie Ihre Lebensmittel am besten frisch und unverpackt.
- Meiden Sie Konserven jeder Art.
- Lassen Sie Ihre Kinder keine GetrÀnke aus Plastikflaschen und Dosen trinken.
Kaufen Sie Wasser und andere FlĂŒssigkeiten in Glasflaschen.
Ăberdenken Sie, an welchen Stellen im Haushalt und im tĂ€glichen Leben sich Plastik durch andere Materialien sinnvoll ersetzen lĂ€sst, z.B. Schnuller, BeiĂringe, Trinkflaschen oder Spielzeug.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter
http://www.kindersicherheit.de/service/ ... -wahl.html