Das Forum hat zwar grundsätzlich den thematischen Schwerpunkt Kinderunfälle und deren Prävention. Bei Bedarf ist es aber durchaus offen für angrenzende Themenbereiche wie Verbraucherschutz, umweltbezogener Gesundheitsschutz, (Sicherheits-)Erziehung, Sicherheit im Internet, Kinderschutz.
Leider habe ich nur ein Kinder-Buch gefunden, in dem es um Entführung geht, eher jedoch aufgrund einer Scheidung:
Pauline und der gelbe Ritter (Gebundene Ausgabe) von Rudolf Herfurtner
Zusätzlich bin ich jedoch auf ein interessantes Interview zu dem Thema gestoßen:
Zm Fall von Natascha Kampusch wurde
Kriminalhauptkommissar Horst Haug von der Landeskriminalamt Baden-Württemberg zum Thema Kindesentfürung interviewt (Quelle: Katja Hemmer,
www.swr.de)
SWR.de: Wie groß ist die Gefahr, dass Kinder in Deutschland entführt werden?
Horst Haug: Natürlich lässt sich eine Entführung nie ganz ausschließen, aber die Gefahr ist doch relativ gering. Der Fall in Österreich ist meines Wissens einmalig. So etwas ist noch nie vorgekommen. Es besteht also kein Anlass zur Panik oder Hysterie.
Grundsätzlich gilt:
Man sollte sein Kind dazu erziehen, dass es Selbstvertrauen entwickelt und respektiert wird. Dass es eine eigene Person ist und Rechte hat, die keiner - auch kein Bekannter - verletzen darf. Kinder, die immer alles erdulden, sind leichtere Opfer. Deswegen müssen sie lernen, "Nein" zu sagen.
Eltern sollten mit ihren Kindern sachlich über gefährliche Situationen reden, ohne sie zu verängstigen. Kinder müssen wissen, dass sie ohne Erlaubnis der Eltern weder mit Fremden noch mit Bekannten mitgehen dürfen. Egal, was diese Personen erzählen, wie etwa, dass die Mutter im Krankenhaus liegt. Kinder müssen darauf vorbereitet sein, dass so etwas vorkommen kann, dass sie aber auch in solchen Situationen nicht mitgehen dürfen.
Kinder sollten ermutigt werden, ihren Eltern zu erzählen, wenn ein Fremder sie angesprochen hat und sie z.B. eingeladen hat, das hübsche Kätzchen bei ihm zu Hause anzuschauen. Oder wenn ihnen etwas komisch vorkam. Solche Geschichten sollten auch immer der Polizei mitgeteilt werden.
Am Besten gehen Kinder nicht alleine zur Schule, sondern in kleinen Gruppen. Überhaupt sollten weite, einsame Strecken nicht alleine zurückgelegt werden, wenn es sich vermeiden lässt.
Auf dem Schulweg oder anderen Wegen, die das Kind regelmäßig zurücklegt, sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Nachwuchs nach "Rettungsinseln" Ausschau halten und besprechen, dass sie um Hilfe fragen können, wenn sie Angst haben. Das kann ein Laden sein, in dem man eine Verkäuferin ansprechen kann oder ein Bekannter, der auf dem Weg wohnt.
Eltern sollten mit den Kindern üben, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie in eine gefährliche Situation geraten, z.B. Erwachsene ansprechen und um Hilfe bitten, laut schreien und um Hilfe rufen und immer in Richtung Menschen rennen und nie ins Dunkle. Ratsam sind auch Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Kinder.
Eltern sollten sich jeden Tag ein bisschen Zeit nehmen, um mit dem Kind über das Erlebte zu sprechen. Das kann beim Abendessen sein oder auch beim zu Bett gehen. Viele Kinder erzählen nur dann, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkam.
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Nicola Quade
Elternforum
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