"Safe Communities" - Sichere Lebenswelten schaffen
„Safe Communities“ – Programm zur gemeindeorientierten Verletzungsprävention
Die „Safe Communities“ sind ein internationaler Zusammenschluss von derzeit 180 Städten und Regionen aus aller Welt, die sich zu einer gemeindeorientierten Verletzungsprävention verpflichtet haben. Ziel der „Safe Communities“- Bewegung ist es, sichere Lebenswelten vor Ort zu schaffen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzt für die Anerkennung als „Safe Community“ die Erfüllung von sechs Indikatoren ( Indicators for International Safe Communities, pdf) voraus:
- Aufbau einer Infrastruktur, die auf Partnerschaft und Zusammenarbeit basiert.
- DurchfĂĽhrung langfristiger und nachhaltiger Programme, die beide Geschlechter sowie alle Altersgruppen umfassen und lebensweltorientiert ausgerichtet sind.
- DurchfĂĽhrung von Programmen fĂĽr Risikogruppen
Verletzungsmonitoring
- Evaluation der Aktivitäten
- Teilnahme am internationalen „Safe Communities“-Netzwerk
„Safe Communities“ in Deutschland – Brandenburg macht den AnfangAm 11. Dezember 2009 wurde das Land Brandenburg als „Safe Region“ im Netzwerk der „Safe Communities“ der WHO zertifiziert. Brandenburg ist damit die erste Region in Deutschland, die dieses Label erhält – ein für die regionale Weiterentwicklung der Prävention von Unfällen und Gewalt wichtiger Meilenstein und Vorbild für andere Bundesländer oder Kommunen. Weitere Informationen sind unter
http://www.gesundheitsplattform.brandenburg.de (Rubrik „Sicheres Brandenburg“) zu finden.
Wirksamkeit gemeindeorientierter Ansätze zur Verletzungsprävention
Dass gemeindeorientierte Ansätze bei der Reduzierung von Verletzungen hoch wirksam sind, wird durch internationale Forschungsergebnisse bestätigt. Eine regional ansetzende Verletzungsprävention steht in Deutschland erst am Anfang. Deshalb wäre es zur Verringerung von Unfällen zielführend, wenn das Brandenburger Modell auch in anderen Regionen Schule machen würde. Das Ziel, dass Kreise und Städte die Verhütung von Kinderunfällen zu einem prioritären Thema machen sollen, hat die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V., das nationale Kooperationsbündnis zur Unfallprävention, unter Mitwirkung vieler Verantwortlicher bereits 2007 in ihren „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Kinderunfallprävention“ formuliert. Gute Modelle und Erfahrungen aus anderen Ländern, z.B. Österreich oder Schweden, sollen genutzt werden, um in Deutschland die „Safe Communities“ auf den Weg zu bringen.
Dortmund und Delmenhorst haben sich aufgemacht, zur „Safe Community“ zu werden. In beiden Kommunen sind gute Infrastrukturen aufgebaut worden; es laufen erfolgreiche kooperative Aktivitäten zur Kinderunfallprävention. Sobald die Vorgaben der WHO zu den politischen Grundlagen erfüllt sind – für die Teilnahme am Safe Communities Programm ist ein Ratsbeschluss der Kommune Voraussetzung – wird die Zertifizierung erfolgen.
Alle Kommunen, Stadtbezirke oder Kreise, die sich für die „Safe Community“-Bewegung interessieren, können sich an Martina Abel in der Geschäftsstelle der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. unter
koordination@kindersicherheit.de wenden. Die BAG wird die Safe Community-Entwicklung in Deutschland unterstĂĽtzen.
Quelle:
http://www.kindersicherheit.de