Pilzsaison
Selber frische Pilze aus dem Wald sammeln: Lecker, aber Vorsicht!
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit fĂŒr Kinder warnt vor dem leichtfertigen Verzehr von selbst gesammelten Pilzen.FĂŒr einen Laien und erst recht fĂŒr Kinder ist es schwer, einen giftigen Pilz von einem ungiftigen Pilz zu unterscheiden. Zwar sind die meisten Pilze, die bei uns im Wald wachsen, nicht giftig, jedoch kann es beim Verzehr von giftigen Pilzen schon nach kurzer Zeit zu lebensbedrohlichen körperlichen Reaktionen kommen.
âBevor man selbst auf Sammeltour geht, sollte man sich unbedingt erst zusammen mit einer Pilzfachfrau oder einem Pilzfachmann auf die Suche begebenâ rĂ€t Inke Ruhe von der BAG. Es gibt verschiedene Anbieter, u.a. Volkshochschulen, die Pilzseminare und Pilzexkursionen in den Wald anbieten. Vorteile gegenĂŒber der Bestimmung mit einem Buch ist, dass der Experte anhand der gefundenen Pilze genau beschreiben kann, woran man ungiftige von giftigen Pilzen unterscheiden kann. So wird z.B. der extrem giftige GrĂŒne KnollenblĂ€tterpilz sogar hĂ€ufig mit Champignons verwechselt, weil seine Hutfarbe nicht immer grĂŒn, sondern auch weiĂ sein kann. Schon ein Teil eines KnollenblĂ€tterpilzes kann bei einem Kind zum Tode fĂŒhren.
Wie groà die Verunsicherung in der Bevölkerung ist, zeigt sich auch darin, dass sich in der Herbstzeit die Anrufe in den Giftnotrufzentralen hÀufen. Das Giftinformationszentrum Nord rechnet in diesem Jahr sogar mit einer Verdopplung der Anruferzahl wegen VerdachtsfÀllen von Pilzvergiftungen. Der warme und feuchte August hat die Pilze krÀftig wachsen lassen, und das wiederum verleitet auch unerfahrene Menschen zum Sammeln und Verzehren.
Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Ăbelkeit, Durchfall oder Erbrechen leidet, sollte sofort den Notarzt rufen oder sich an den Giftnotruf wenden. Reste der betreffenden Pilze sollten unbedingt aufgehoben werden, um sie ggf. bestimmen zu können. Telefonisch werden keine Pilzbestimmungen vorgenommen. Der Giftnotruf versorgt die Anrufer mit wichtigen Informationen zur Ersten Hilfe oder zu PilzsachverstĂ€ndigen oder FachĂ€rzten.
Einige Tipps zur Vorbeugung von Pilzvergiftungen
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind ĂŒber die Gefahren von selbstgepflĂŒckten Pilzen.
- Sammeln und essen Sie niemals Pilze, die Sie nicht kennen.
- Die Bestimmung von Pilzen mit BĂŒchern oder Apps fĂŒr Smartphones ist fĂŒr Laien gefĂ€hrlich.
- Wer sich mit Pilzen nicht auskennt, sollte grundsÀtzlich nur im GeschÀft gekaufte Pilze verzehren.
- An manchen Orten gibt es Pilzvereine und -Experten. Sie bieten Beratungen und Exkursionen an. Bevor Sie Pilze sammeln sollten Sie nicht nur die essbaren Pilze, sondern auch die Verwechslungsgefahren zu den giftigen Arten kennen.
- Die meisten Pilze sind im rohen Zustand unbekömmlich â einige sogar giftig. Deshalb: Pilze gekocht verzehren (auĂer z.B. Champignons).
- Pilze immer frisch, d.h. innerhalb von ein bis zwei Tagen nach dem Sammeln oder Kaufen verzehren.
- Pilze bis zum Verzehr nicht in Plastikverpackungen, sondern kĂŒhl, trocken und luftig lagern.