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 Betreff des Beitrags: GEFAHRENPUNKT IM JULI: Ertrinken
BeitragVerfasst: 30.06.2016, 10:09 
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Ertrinken - eine der häufigsten tödlichen Unfallursachen bei Kindern

Ertrinken ist die zweithäufigste Unfallursache mit Todesfolge bei Kindern bis 15 Jahren. Jährlich sterben etwa 30-40 Kinder durch Ertrinken. Die Zahl der beinahe ertrunkenen Kindern ist noch deutlich höher. Besonders in den Sommermonaten ist ein rasanter Anstieg zu erkennen.


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Kinder ertrinken lautlos und unbemerkt


Ertrinken ist keine Frage der Wassertiefe. Wenn kleine Kinder mit dem Gesicht unter Wasser geraten - egal wie tief oder niedrig das Wasser ist, fallen sie in eine Art Starre mit Atemsperre. Bei der Berührung mit dem kalten Wasser verschließt sich reflexartig der Kehlkopf. Daher spricht man auch davon, dass Kinder "leise" ertrinken. Sie unternehmen keine Selbstrettungsversuche z.B. durch Schreie oder lautes Wasserschlagen. Im Schwimmbad oder See sinken sie unter Wasser "wie ein schwerer Stein". Sie verlieren die Orientierung und bleiben am Boden liegen. So kann es kommen, dass ein Kind unbemerkt untergeht und Außenstehende mitunter die Not des Kindes nicht erkennen. Die Gefahr für Kinder im und am Wasser wird häufig unterschätzt.


Schwimmen lernen schafft Sicherheit am Wasser
Frühzeitig Schwimmen zu lernen, gibt Kindern im und am Wasser mehr Sicherheit und ist damit ein wichtiger Schutz vor dem Ertrinken. Eltern sollten sich intensiv dafür einsetzen, dass ihre Kinder Schwimmen lernen und durch regelmäßiges Üben ihre Fähigkeiten verbessern können.

Ab wann sollen Kinder Schwimmen lernen?
Sich an Wasser zu gewöhnen und sich darin zu bewegen ist eine wichtige Vorstufe zum Schwimmen. Bereits im Kleinkindalter kann deshalb mit Wassergewöhnung begonnen werden. Drei- bis vierjährige Kinder verfügen zwar noch nicht über die motorischen und kognitiven Voraussetzungen, um gleichseitige Bewegungsabläufe zu koordinieren, sie können jedoch sehr gut an das nasse Element herangeführt werden. Wassergewöhnung sollte in dieser Lebensphase im Vordergrund stehen.

Für die Teilnahme am Anfängerschwimmkurs ist ein Alter von vier bis fünf Jahren optimal. Ziel ist es, spielerisch schwimmen zu lernen und das Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ zu erreichen. Erst etwa ab dem sechsten Lebensjahr besitzen Kinder die Fähigkeit, Arme und Beine gleichzeitig zu koordinieren – eine wichtige Voraussetzung, um die unterschiedlichen Schwimmtechniken zu erlernen. Natürlich entwickelt und lernt jedes Kind in einem individuellen Tempo. Deshalb sind Altersangaben immer nur Anhaltspunkte.


Ab wann ist ein Kind sicher im Wasser?
Alleine das Seepferdchen geschafft zu haben, bedeutet nicht, auch wirklich gut schwimmen zu können. Dazu gehört auch nach dem Schwimmkurs noch viel Übung. In dieser Zeit ist noch immer eine erhöhte Aufmerksamkeit bzw. Aufsicht notwendig!

Kinder lernen – genau wie Erwachsene - schubweise: Eine gewisse Zeit machen sie Fortschritte, dann kann eine Phase des Stillstands kommen, der dann aber wieder der Fortschritt folgt. Geduld und viele Gelegenheiten zum Üben sind gefragt!


"Schwimmfähigkeit" ist das Ziel


Das Schwimmabzeichen (in Bronze – besser Silber) ist für sicheres Schwimmen bzw. die „Schwimmfähigkeit“ von Kindern ein guter Anhaltspunkt. Die DLRG stellt hohe Anforderungen, ehe sie von Schwimmfähigkeit bei Kindern spricht: Sie sollten
- sich unter Wasser genauso gut zurecht finden wie über Wasser.
- 15 Minuten ohne Halt und ohne Hilfen im tiefen Wasser schwimmen können.
- Auf dem Rücken genauso gut schwimmen können wie auf dem Bauch.
- Mehrere Sprünge beherrschen.
- Beim Wasserschlucken nicht anhalten müssen.


Ertrinkungsunfälle sind vermeidbar
- Kinder im und am Wasser (z.B. Badewanne oder Planschbecken) nie unbeaufsichtigt lassen – auch nicht zwischendurch kurz weggehen, um die Tür zu öffnen.
- Kindern nicht die Aufsicht über ein anderes (kleineres) Kind übertragen: Sie sind noch nicht in der Lage, die Verantwortung für andere Kinder im und am Wasser zu übernehmen.
- Planschbecken nach der Benutzung vollständig entleeren.
- Badesitze sind kein zuverlässiger Schutz vor dem Ertrinken.
- Verlassen Sie sich nicht auf Schwimmflügel und andere Schwimmhilfen. Sie gewähren im Notfall keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken.
- Luftmatratzen, aufblasbare Schwimmtiere & Co. bieten keinen Schutz vor dem Ertrinken.
- Gartenteiche und offene Wasserstellen absichern (z.B. Stahlgitter an der Wasseroberfläche, Zaun).
- Regentonnen mit einem abschließbaren Deckel sichern.
- Bringen Sie Ihrem Kind möglichst frühzeitig das Schwimmen bei.
- Auf Booten sollten Kinder immer eine Schwimmweste tragen.


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"Planschen. Baden. Schwimmen. Sicher geht das!"

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Lis Dammann
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